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Poesie des Mülls, Impressionen aus Algerien

»Poesie des Mülls. Impressionen aus Algerien« ist eine fotografische Arbeit, die Weggeworfenes, Aufgegebenes und Verlorenes in seiner Ästhetik und Symbolik thematisiert. Sie entstand im Mai 2002 auf einer Reise durch Algerien. Auf Teerstraßen und Pisten, durch Städte, Dörfer, Oasen und in der wunderbaren Weite der Wüste bis zu den südlichsten Orten Tamanrasset und Djanet.Etwas wird zurückgelassen, weggeworfen, wird zu Müll, Abfall, verfällt. Die Wüste hat den Raum und die Ruhe für diesen Prozess der Auflösung. Diese aufgegebenen Dinge wurden einst von Menschen benutzt, sie haben Gebrauchsspuren. Sie hatten eine ursprüngliche Form, Farbe, Funktion. Die Witterung verändert die Dinge. Sie werden von der umgebenden Natur assimiliert, bekommen eine weitere Patina. Vergehen. Bleiben als Spuren. Menschenzeichen. Sie erzählen Geschichten. Und bergen ewige Geheimnisse. Die Erde nimmt all diese Dinge an, in sich auf. Ein Gefühl von Geduld und Großmut strahlt das aus. Ein einsames Objekt, vielleicht ein Massenprodukt der modernen Zivilisation, in der endlosen Weite der Wüste wird Symbol. Für den Menschen auf dieser Erde. Für die Vergänglichkeit aller Dinge. Für die Zeit. Für den Tod. Und auch für eine Art Auferstehung. Irgendwann fing ich an, diese Dinge, die ich fotografierte, mitzunehmen, einzupacken wie kleine Schätze. Welche positiven Symbole von Tod und Vergänglichkeit können wir finden in unserer modernen, zivilisierten, hygienischen Hochglanzwelt?Eine Gedichtreihe entstand zeitgleich. Die Fotografien wurden analog aufgenommen. Silbergelatine auf Barytpapier. Colorabzüge auf Aludibond. Großformat hinter Glas.

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